Was ist eine Harmonika?
Bei einer Harmonika, wie sie beispielsweise bei Alois Bauer angeboten wird, handelt es sich um ein Durchschlagzungeninstrument. Der Musiker spielt das Instrument, indem er im Inneren einen Luftstrom erzeugt. Das macht Harmoniken zu sogenannten Aerophonen, Instrumenten, die ihren Klang durch direkte Schwingungsanregungen der Luft erzeugen. Sie bedienen sich des Bernoulli-Effekts, um die eingebaute Stimmzunge erklingen zu lassen. Dazu kann man neben der Erzeugung des Luftstroms bei bestimmten Exemplaren dieser Instrumentenfamilie auch eine Taste drücken. Verschiedene Töne werden erzeugt, indem man die einzelnen Zungen, die in Kanzellen (Kammern) angeordnet sind, in Schwingungen versetzt.
Welche Instrumente gelten als Harmonika?
Als Instrumente, die zur Familie der Harmonika gezählt werden, gelten Blasinstrumente wie die Mundharmonika und die Mundorgel; Blasharmoniken mit Klaviatur, wie die Melodica, die Triola und die Harmonetta; Ziehharmoniken, also Handziehinstrumente, hier allen voran das Akkordeon sowie orgelähnliche Instrumente, wie die Phyharmonika und das Harmonium.
Die Mundharmonika
Die Mundharmonika verkörpert den Grundtypus einer jeden Harmonika, da bei ihr die einzelnen Durchschlagzungen in parallel angeordneten Luftkanälen mit dem Mund durch Blasen zum Klingen gebracht werden. Ein entscheidender Vorteil der Mundharmonika ist ihre kompakte Größe, was sie auch ideal für den Transport macht. Zudem gilt sie als kostengünstiges und robustes Instrument. Mundharmoniken sind meist diatonisch gestimmt, das heißt, sie geben siebenstufige Tonleitern wider, bei denen sich die Oktave in fünf Ganz- und zwei Halbtonschritte gliedert.
Die Melodica
Dieses Instrument gilt als besonders leicht zu erlernen, weshalb es primär an Kinder gereicht wird. Der Name des Instruments stammt vom Instrumentenhersteller Hohner, der ein Modell unter diesem Namen populär machte. Es verfügt über ein Mundstück oder einen zusätzlichen Mundschlauch, über den die innere Stimmzunge durch den Luftstrom zum Schwingen gebracht wird. Der dabei entstehende Ton kann verändert werden, indem man die klavierähnlichen Tasten drückt. Der wohl berühmteste Melodicaspieler ist der verstorbene jamaikanische Dubmusiker Augustus Pablo.
Das Akkordeon
Beim Akkordeon schwingen durchschlagenden Zungen frei und werden durch einen Handzug erzeugt. Anders als andere Harmoniken können auch Akkorde gespielt werden, woraus sich der Name des Instruments ergibt. Das Akkordeon weist hinsichtlich seiner Bauart und damit auch seiner Spielweise starke regionale Unterschiede auf. Während es ursprünglich aus Österreich stammt, wurden schnell auch französische, deutsche, italienische und US-amerikanische Modelle entwickelt.
Das Harmonium
Das Haromonium bedient sich des gleichen Prinzips für die Tonerzeugung wie das Akkordeon oder die Mundharmonika, ist aber ein Tasteninstrument. Es ist mit der Orgel verwandt, besteht jedoch statt aus Pfeifen aus Zungen, deren Klang als unreiner wahrgenommen wird. Es gliedert sich in zwei Bauweisen, einerseits das französische und andererseits das amerikanische System. Ersteres wird auch Druckwindharmonium genannt und erzeugt Töne, wie dem Namen zu entnehmen ist, indem durch das Treten eines Pedals das sogenannte Windmagazin mit Druck gefüllt wird. Beim amerikanischen System, dem Saugwindharmonium, wird hingegen ein Magazinbalg durch das Pedal entleert.